Messtechnik und Probenehmer für industrielles Abwasser
Indirekt- und Direkteinleiter
Kaum eine Industrie kommt ohne Wasser aus, ob es nun in die Produktion eingeht, oder als Prozesswasser oder Kühlwasser fungiert. Je nach Branche können bereits bei mittelständischen Betrieben beträchtliche Mengen Abwasser mit erheblicher Belastung anfallen.
Je nach Notwendigkeit behandeln Industriebetriebe ihr Abwasser entweder teilweise oder gar in eigenen biologisch-chemischen Kläranlagen. Messgeräte und Probenehmer ermöglichen die Optimierung der Abwasserreinigung und die Erfüllung der Dokumentationspflichten.
Volle Kontrolle über die Abwasserreinigung
Im Unterschied zu häuslichem Abwasser gibt es bei industriellem Abwasser immer branchen- oder sogar betriebsspezifische Eigenheiten. Die eigene Kläranlage muss auch Situationen wie Produktionsspitzen ohne Vorwarnung in den Griff bekommen. Schnelles, korrektes Reagieren oder automatisches Regeln, Steuern und Dosieren gelingt nur dank leistungsfähiger Abwasserüberwachung.
Die Messtechnik von GIMAT umfasst robuste Sensoren und online-Analysatoren für alle Vorbehandlungsschritte und Behandlungsstufen in Betriebs-Kläranlagen:
- pH-Wert
- Leitfähigkeit
- Schwermetalle
- Toxizität
- TS-Gehalt
- Gelöster Sauerstoff
- Ammonium NH4-N
- Nitrat NO3-N
- Phosphat
- Stickstoff TN oder Nges
- Phosphor
- Organische Belastung: CSB und TOC
- Ozon
- Trübung
- Durchfluss
Metalle und Schwermetalle
Metalle sind wichtige Werkstoffe in zahllosen Anwendungen. Aus Produktion und Verarbeitung können sie als Ionen gelöst auch ins Abwasser gelangen. Die Metallanalysatoren der Composer-Familie messen die Konzentration der Metallionen vollautomatisch. Sie setzen einen farbmetrischen Nachweis mit Spektralphotometer ein. Diese Technik ist sehr zuverlässig und ideal für die kontinuierliche Überwachung.
Die vollständige Automatisierung der Messung im Analysator erlaubt eine engmaschigere Kontrolle als Laboranalysen. Die Kosten pro Messung sind besonders niedrig, weil der autonom arbeitende Analysator günstig in seiner Anschaffung ist und gegenüber Laboranalysen auch Arbeitszeit einspart.
Mit einem kontinuierlich betriebenen Metallanalysator ist sichergestellt, dass lückenlose Aufzeichnungen vorliegen. Damit können Sie Ursachen für erhöhte Messwerte auf den Grund gehen und diese abstellen.
Einige typische Anwendungsfälle für die Überwachung auf Metalle im Abwasser:
Aluminium
Aluminium kann in hohen Konzentrationen den Geschmack beeinträchtigen und zu erhöhter Trübung führen. Die Toxizität ist sehr gering. Bei der Alzheimerkrankheit ist die Datenlage nicht eindeutig, ein Zusammenhang mit Aluminium wird aber vermutet. Aluminiumsalze werden in der Abwassertechnik in großem Stil als Flockungsmittel eingesetzt. Mit Hilfe eines online-Analysators kann kontrolliert werden, dass Flockungshilfsmittel nicht überdosiert wird.
Blei
Blei ist giftig und reichert sich im Körper über längere Zeit an. Industriell findet es sich etwa in Spezialgläsern und Bleiakkus. Einige Legierungen enthalten Blei, darunter auch der klassische Lötzinn. Mittlerweile wird überwiegend bleifrei gelötet.
Cadmium
Cadmium wird unter anderem für Batterien verwendet, außerdem in der Galvanik und Elektronik. Bei der Produktion von Zink und Kupfer fällt ebenfalls Cadmium an. Es kann aus seinen industriellen Anwendungen ins Abwasser gelangen. Cadmium ist giftig und akkumuliert sich über Jahre im Körper.
Chrom
Chrom liegt in Wasser in zwei Formen (Oxidationsstufen III und VI) vor. Eine davon, Chrom (VI), ist giftig, erbgutschädigend und gilt als wahrscheinlich krebserregend. Chrom wird in Legierungen wie rostfreiem Stahl verwendet, außerdem beim Gerben.
Kobalt
Kobalt ist nur schwach giftig, und wird nach Aufnahme auch wieder ausgeschieden. Industriell eingesetzt wird Kobalt in einigen Speziallegierungen, in Keramik, Emaille, Farbpigmenten und Glas. Aus diesen Anwendungen kann es ins Abwasser gelangen.
Kupfer
Kupfer ist gewässerschädigend, weil es hochgiftig für viele Mikroorganismen ist. Aus diesem Grund gefährdet es den ordnungsgemässen Betrieb einer Kläranlage. Kupfer ist von größter Bedeutung in der Elektrotechnik.
Nickel
Nickel ist vor allem bekannt als allergieauslösend. Nickel gilt als krebserregend bei Inhalation. Industriell relevant mit Nickelemissionen im Abwasser sind unter anderem Galvanik und Batterieherstellung.
Zink
Zink hat eine schädigende Wirkung auf Pflanzen. Die online-Überwachung der Zinkemissionen kann für typische Anwender wie in der Galvanik, Batterien angebracht sein.
Gemacht für industrielle Anforderungen
Auf industriellen Anlagen hat ein störungsfreier Langzeitbetrieb hohen Stellenwert. Folgende Eigenschaften zeichnen Gerätetechnik aus dem Hause GIMAT aus:
- Langlebigkeit auch unter rauen Umgebungsbedingungen
- für schwieriges Abwasser mit hohem Feststoffgehalt geeignet
- einfache und schnelle Wartung
- passgenaue und reibungslose Integration in bestehendes Umfeld
Auf Wunsch werden alle Sonden mit einer automatischen Reinigung ausgestattet, welche dem Personal lange Laufwege, Zeit und Wartungsaufwand spart.
Kosten und Risiken senken
Beispiele, wie Betriebe durch den Einsatz von Messtechnik ihre Kosten und Risiken senken, gibt es viele. Indirekteinleiter beispielweise geben ihr Abwasser über die lokale Kanalisation in eine kommunale Kläranlage ab. Kommunale Entwässerungssatzungen sehen hierbei für industrielles und gewerbliches Abwasser von Indirekteinleitern sehr oft Starkverschmutzerzuschläge vor.
Das am häufigsten für die Abrechnung benutzte Kriterium ist der Chemische Sauerstoffbedarf (CSB). Indirekteinleiter betreiben oft im eigenen Betrieb eine Vorbehandlung mit ausgewählten Anlagen und Behandlungsschritten. Diese selektive Abwasserbehandlungsanlage mit z. B. Neutralisation, Flotation oder Fällung hat das Abwasser so vorzubereiten, dass es bedenkenlos abgegeben werden kann.
Eine zu große organische Belastung könnte sonst eine unvorbereitete kommunale Kläranlage überlasten. Zu saure pH-Werte schädigen den Beton der öffentlichen Kanalisation. Außerdem kann nur mit regelmäßiger Überwachung festgestellt werden, ob die hauseigene Vorbehandlung wirksam genug ist. Überschreitungen, die zur Abrechnung eines Starkverschmutzerzuschlags führen, gilt es zu vermeiden.
GIMAT Sensoren zeigen Ihnen zuverlässig den Status Ihres abgegebenen Abwassers.
Mit einer kontinuierlichen Überwachung des pH-Werts schützen Sie:
- die öffentliche Kanalisation vor allmählicher Zerstörung, die bereits bei pH-Werten unter 6 auftritt.
- die Mikroorganismen in der biologischen Abwasserreinigung vor schädlichen pH-Wert-Schwankungen.
Mit einem Durchflussmesser bestimmen Sie – statt einer Schätzung zu Ihren Lasten – die tatsächliche jährliche Abwassermenge. Mit einer kontinuierlichen CSB-Messung ermitteln Sie die Belastungen Ihres Abwassers. Zusammen mit der Menge erhalten Sie so die genaue CSB-Fracht, die mit der Kommune abzurechnen ist. Viele Fälle aus der Praxis zeigen, dass sich Messtechnik zur Abwasserüberwachung in kürzester Zeit amortisiert.
Zur Aufzeichnung bieten sich Datenlogger oder Schreiber an. Direkt von GIMAT in Ihre Messanlage integriert, lassen sich damit Nachweispflichten zuverlässig und dauerhaft erfüllen. Eine Messung kann online, kontinuierlich mit Sonden oder Analysatoren geschehen. Möglich ist auch eine zeit- oder mengenproportionale Probenahme mit einem automatischen Probenehmer und anschließender Laborbestimmung.